Weihnachten in der Unternehmerfamilie: Geschichten, die verbinden
Weihnachten in der Unternehmerfamilie ist oft ein Balanceakt zwischen Arbeit und Familie. Das Unternehmen komplett auszuklammern, gelingt selten – und muss es auch nicht. Eine bessere Lösung: Persönliche Geschichten aus dem Unternehmensalltag. Sie schaffen Nähe, stärken den Zusammenhalt und machen das Unternehmen zu einem wertvollen Teil des Festes. Wie das gelingen kann, erfahren Sie im Blogbeitrag.
![Weihnachten in der Unternehmerfamilie (1) Weihnachten in der Unternehmerfamilie](https://claudiahoffmann.info/wp-content/uploads/2024/12/Weihnachten-in-der-Unternehmerfamilie-1-scaled.jpg)
Weihnachten in der Unternehmerfamilie
Die Weihnachtszeit ist traditionell eine Zeit der Besinnung, des Zusammenseins und der Familie. In vielen Unternehmerfamilien wird angestrebt, für ein paar Stunden oder Tage das Thema „Arbeit“ ganz außen vorzulassen, um die Verbindung als Familie zu stärken.
Die Vorstellung ist verlockend: Keine Gespräche über das Unternehmen, keine Diskussionen über die nächsten Projekte, einfach mal abschalten und die Familie in den Vordergrund stellen.
Und doch gibt es eine Wahrheit, die oft übersehen wird: Gerade in Familienunternehmen ist das Unternehmen selbst ein Teil der Familie. Es nimmt sich im Alltag der Unternehmerfamilie seinen Raum, verlangt Aufmerksamkeit und gehört schlicht dazu. Oft macht es nicht einmal vor den Weihnachtstagen halt.
Den „unsichtbaren Gast“ bewusst einladen
Natürlich könnte versucht werden, alle Themen rund um das Unternehmen während der Feiertage konsequent zu vermeiden. Doch auch das kennen wir alle: Je mehr man versucht, ein Thema zu umschiffen, desto angespannter und unauthentischer wirken die Gespräche.
Stattdessen könnte es der Weihnachtszeit eine ganz besondere Tiefe verleihen, das Unternehmen aktiv und auf natürliche Weise ins Gespräch einzubinden – in einer Form, die bereichernd und authentisch für alle Beteiligten ist.
Warum ist das wichtig?
Aus meiner Erfahrung als Mentorin für Unternehmerfamilien weiß ich, wie entscheidend es ist, dass Unternehmer und ihre Familien in echte, tiefgehende Dialoge eintreten. Besonders für Unternehmerkinder ist es von unschätzbarem Wert, Geschichten und Erlebnisse aus dem Alltag des Familienunternehmens zu hören.
Natürlich spielt der Austausch über betriebswirtschaftliche Kennzahlen, Strategien und das tägliche Geschäft eine wichtige Rolle. Doch gerade persönliche Geschichten – sei es über Erfolge, Herausforderungen, besondere Momente des Zusammenhalts oder auch lustige Anekdoten – schaffen eine einzigartige Verbindung zum Unternehmen.
Und machen dadurch den Unterschied zwischen „Business as usual“ und authentischer Begeisterung aus.
Solche Geschichten sind mehr als Erinnerungen – sie sind ein kostbares Erbe, das von Generation zu Generation weitergegeben wird. Sie sind eine Quelle der Begeisterung und des Stolzes für die nachfolgenden Generationen.
Wenn das Unternehmen nicht nur als abstraktes Konstrukt wahrgenommen wird, sondern als lebendiger Teil des Familienlebens, stärkt das die Bindung und das Verständnis für die Werte und Visionen der Eltern. Selbst wenn Unternehmer ihre Kinder nicht ständig in Entscheidungen und Herausforderungen einbinden, bieten diese persönlichen Gespräche eine wunderbare Gelegenheit, Nähe zu schaffen und den Wert des Unternehmens als Teil der Familienidentität zu verdeutlichen.
Geschichten aus dem Unternehmensalltag
Wie könnte so ein Dialog konkret aussehen? Eine Möglichkeit wäre, während der Weihnachtsfeier oder dem familiären Zusammensein ein kleines Ritual des Geschichtenerzählens zu etablieren.
Dabei geht es nicht darum, das Unternehmen als „Gesprächsziel“ zu setzen oder über Business-Konzepte zu sprechen, sondern darum, persönliche Erlebnisse zu teilen, die das Unternehmen betreffen und die emotionale Verbindung zwischen den Familienmitgliedern und dem Unternehmen stärken.
Ein Beispiel könnte sein: „Erzählt eine Geschichte, in der Ihr den Zusammenhalt im Unternehmen gespürt habt.“ Oder: „Gibt es eine lustige Anekdote aus dem Unternehmensalltag, die Euch immer wieder zum Lächeln bringt?“
Solche Geschichten schaffen einen Raum für wertvolle Gespräche, die authentisch und für alle Familienmitglieder verständlich sind. Sie helfen, das Unternehmen aus einer anderen Perspektive zu sehen – nicht nur als Ort des Arbeitens, sondern als eine Quelle der Begeisterung, des Zusammenhalts und der Erinnerungen.
![chc_eins_zu_eins_2](https://claudiahoffmann.info/wp-content/uploads/2024/01/chc_eins_zu_eins_2.jpg)
„Durch das Teilen persönlicher Geschichten wird das Unternehmen für alle Familienmitglieder greifbarer.“
Claudia Hoffmann
Warum dieses Ritual so wertvoll ist
#1 Wertschätzung und Sichtbarkeit:
Statt das Unternehmen zu ignorieren, wird es durch diese Geschichten aktiv mit einbezogen und sichtbar gemacht. Das „unsichtbare Mitglied“ wird dadurch wertgeschätzt und gehört – ohne dass es den Rahmen sprengt oder die Feierlichkeiten belastet.
#2 Förderung der Verbindung
Gerade für die nächste Generation ist es wichtig, eine tiefere Verbindung zu den Werten und der Geschichte des Unternehmens zu entwickeln. Wenn die Kinder der Unternehmer Geschichten von ihren Eltern hören – über die Schwierigkeiten, die überwunden wurden, oder über die Momente des Erfolgs –, kann das die Begeisterung für das Familienunternehmen wecken und den Zusammenhalt stärken.
#3 Echte Gespräche statt oberflächlicher Diskussionen
Es geht nicht darum, den „erfolgreichen Unternehmer“ zu feiern, sondern die authentische Beziehung zwischen der Familie und dem Unternehmen zu fördern. Es entstehen Gespräche, die nicht nur über das Geschäftliche sprechen, sondern auch die Menschlichkeit und das gemeinsame Wachstum widerspiegeln.
Fazit
Wenn wir das Unternehmen in den Dialog einbeziehen, ohne dass es sich nach „Business“ anfühlt, sondern nach einem herzlichen Austausch, dann schaffen wir einen Raum für Wertschätzung – sowohl für die Menschen im Unternehmen als auch für das Unternehmen selbst.
Vielleicht ist es ja genau das, was viele Familienunternehmen in der Weihnachtszeit brauchen: Echte Gespräche, die nicht nur das Geschäft ausklammern, sondern es aktiv in den Familienzusammenhalt einfließen lassen.
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