Der richtige Ton: Kommunikation für Nachfolgende
Die Übernahme eines Unternehmens stellt große kommunikative Herausforderungen. Wie findet man den richtigen Ton, besonders als externer Nachfolger? In meinem Blogbeitrag teile ich praxisnahe Tipps und ein Beispiel aus meiner Erfahrung als Mentorin für Unternehmerfamilien. Erfahren Sie, wie Sie die Kommunikationskultur analysieren und Ihren Stil anpassen können, um Vertrauen im Team aufzubauen. Lesen Sie mehr darüber, warum der richtige Ton den Unterschied macht!
Erfolgreiche Kommunikation als Nachfolger
Die Übernahme eines Unternehmens, sei es familienintern oder als externe/r Nachfolger/in, bringt zahlreiche Herausforderungen mit sich. Eine der wichtigsten, aber oft unterschätzten, ist die Kommunikation mit den Mitarbeitern. Wie Sie mit Ihrem Team sprechen, kann den Unterschied zwischen einer reibungslosen Übergabe und erheblichen Missverständnissen ausmachen. Denn letztlich macht der Ton die Musik.
Die Bedeutung der Kommunikationskultur
Jedes Unternehmen hat seine eigene Kommunikationskultur, die sich über Jahre hinweg entwickelt hat. Diese Kultur ist oft tief in den Unternehmensstrukturen verankert und beeinflusst, wie Informationen weitergegeben, Probleme diskutiert und Erfolge gefeiert werden.
Geht es in dem einen Unternehmen geht es vielleicht laut und impulsiv her, ist die Gesprächskultur in einem anderen vielleicht eher leise und sachlich. Als Nachfolger/in ist es entscheidend, die vorgefundene, bestehende Gesprächskultur zu verstehen und sich ihr anzupassen, um Akzeptanz und Vertrauen aufzubauen.
Ein Praxis-Beispiel: Der Wechsel eines externen Nachfolgers
Ein besonders lehrreiches Beispiel ist der Fall eines externen Nachfolgers, der aus einer Konzernstruktur in ein kleines Familienunternehmen der Metallbranche wechselte. In seinem vorherigen Umfeld war eine freundlich-umschreibende, akademische Art der Ansprache üblich und erfolgreich. Doch in dem neuen Unternehmen stieß er mit dieser Kommunikationsweise auf Widerstand.
Die Mitarbeiter, die bisher einen patriarchalischen Führungs- und Kommunikationsstil gewohnt waren, empfanden seine Art zu sprechen als unverständlich und zu „soft“. Nach einer Reflexion passte er seine Ansprache an und gab klarere, direktere Anweisungen, wodurch sich die Kommunikation spürbar verbesserte. Die Mitarbeiter fühlten sich besser verstanden und akzeptierten seine Führung zunehmend.
Zitat
Um effektiv zu kommunizieren, müssen wir erkennen, dass wir alle unterschiedlich in der Art und Weise sind, wie wir die Welt wahrnehmen, und dieses Verständnis als Leitfaden für unsere Kommunikation mit anderen verwenden.
Anthony Robbins
5 TIPPS FÜR EINE ERFOLGREICHE KOMMUNIKATION
#1 Kommunikationsstil analysieren
Beobachten Sie zunächst die bestehende Kommunikationskultur. Wie sprechen die Mitarbeiter untereinander und mit der Führungsebene? Welche Form der Ansprache wird bevorzugt?
#2 Anpassung an die bestehende Kultur
Versuchen Sie, Ihren Kommunikationsstil an die bestehende Kultur anzupassen. Dies bedeutet nicht, dass Sie Ihre eigene Persönlichkeit aufgeben müssen, sondern dass Sie respektvoll mit den Erwartungen und Gewohnheiten Ihrer neuen Mitarbeiter umgehen.
#3 Klarheit und Transparenz
Unabhängig vom Stil ist es wichtig, immer klar und transparent zu kommunizieren. Missverständnisse entstehen oft durch vage oder unklare Aussagen. Deutliche und präzise Kommunikation schafft Vertrauen, das gerade bei einer Unternehmensnachfolge im Vordergrund stehen sollte.
#4 Offenes Ohr für Feedback
Fragen Sie aktiv nach Feedback und seien Sie bereit, Ihre Kommunikationsweise weiter anzupassen. Mitarbeiter fühlen sich wertgeschätzt, wenn sie sehen, dass ihre Meinungen und Bedürfnisse berücksichtigt werden.
#5 Langfristige Integration
Seien Sie geduldig. Die Anpassung an eine neue Kommunikationskultur erfordert Zeit. Langfristige Integration und das schrittweise Einführen von Veränderungen sind oft erfolgreicher als radikale Umbrüche.
Fazit
Die erfolgreiche Kommunikation als Nachfolger/in hängt maßgeblich davon ab, wie gut Sie die bestehende Kommunikationskultur verstehen und respektieren. Das Beispiel aus meiner Praxis zeigt, dass der richtige Ton den Unterschied machen kann. Indem Sie sich an die Bedürfnisse und Gewohnheiten Ihrer Mitarbeiter anpassen, schaffen Sie eine solide Basis für eine vertrauensvolle und produktive Zusammenarbeit.
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