Perfect Match in der Nachfolge: Wie Bußkamp & Becker einen externen Nachfolger fand
Unternehmensnachfolge ist selten ein leichter Weg – sie verlangt Mut, Vertrauen und klare Entscheidungen. Im Podcast „Im Herzen Unternehmerkind“ erzählen Christel Sicking und André Hesseling, wie sie den Übergang beim Kabelspezialisten Becker & Bußkamp gestaltet haben. Herausgekommen ist eine Geschichte über Verantwortung, Vertrauen und den Mut, neue Wege zu gehen.

Vom Unternehmerkind zur Geschäftsführerin
Christel Sicking ist Unternehmerkind durch und durch. Die Firma Bußkamp & Becker, gegründet von ihrem Vater und dessen Geschäftspartner, prägte ihre Kindheit – mit Keksen bei Tante Bußkamp und Besuchen in der Werkstatt.
„Ich war als Nachfolgerin eigentlich nicht vorgesehen“, sagt sie rückblickend. Erst als ihr Bruder das Unternehmen nicht weiterführen wollte, fiel ihr Blick auf den elterlichen Betrieb. Und sie traf ihre Entscheidung bewusst.
Externe Nachfolge – bewusster Schritt, keine Notlösung
André Hesseling kommt aus keiner Unternehmerfamilie. Trotzdem – oder gerade deshalb – war für ihn klar: „Ich will mehr.“ Mit langjähriger Erfahrung in der Produktion und im Prozessmanagement entschied er sich, den Schritt ins Unternehmertum zu wagen.
Über die WFG Wirtschaftsförderung für den Kreis Borken kam der Kontakt zu Bußkamp & Becker zustande. Der Funke sprang schnell über – fachlich und menschlich.
„Der entscheidende Moment war für mich, als André finanziell in Vorleistung ging. Da habe ich mich gefragt: Will ich das wirklich – und will ich es mit genau dieser Person?“, beschreibt Christel einen der Schlüsselmomente der Übergabe.
Ihre Antwort lautete „Ja“.
Kontrolle abgeben, Verantwortung übernehmen
Was eine familieninterne Nachfolge oft emotional auflädt, war bei Christel und André ein professioneller, strukturierter Prozess.
Und dennoch: Leicht ist eine Übergabe nie. Die Perspektiven sind unterschiedlich, das Tempo auch. Für Christel war es ungewohnt, den eigenen Betrieb von außen prüfen zu lassen: „Ich fühlte mich kontrolliert, obwohl ich doch nach bestem Wissen und Gewissen gehandelt habe.“
André wiederum musste lernen, Geduld zu haben. Zeitpläne verschoben sich, Verträge wurden überarbeitet. „Ich bin von Natur aus ungeduldig – das war eine echte Lernkurve.“
Dennoch: Die Finanzierung stand, das Team wurde informiert, die Übergabe gefeiert – mit Piccolo und Gläsern aus der Handtasche.
Chancen einer externen Nachfolge
Beide Seiten betonen die Vorteile, die eine externe Nachfolge mit sich bringen kann. Frische Perspektiven, neue Ideen und ein objektiver Blick aufs Unternehmen.
André brachte Lean-Management-Erfahrung mit, installierte einen 3D-Drucker und denkt konsequent in Prozessen. Christel begleitet den Übergang weiterhin – nicht mehr in vorderster Reihe, aber als wichtige Ansprechpartnerin. „Ich genieße es, Entscheidungen abgeben zu dürfen“, sagt sie heute.
Tipps für Unternehmerkinder und Nachfolger:innen
Christel betont: „Unternehmerkinder müssen selber entscheiden können, welchen Weg sie einschlagen.“ Ihr Rat: frühzeitig über Nachfolge nachdenken, Alternativen zulassen – und sich Unterstützung holen. Nicht jeder will oder kann übernehmen, aber jedes Unternehmen verdient eine Perspektive.
André rät zukünftigen Nachfolgern, sich ein gutes Beraternetzwerk aufzubauen: „Man muss als Unternehmer auch die Kapitalgeber überzeugen – nicht nur mit Zahlen, sondern mit Haltung.“ Und: Geduld mitbringen, aber dranbleiben.
Die Geschichte von Bußkamp & Becker ist ein Beispiel dafür, wie Nachfolge gelingen kann – wenn Menschen mit Haltung, Vertrauen und einem gemeinsamen Ziel aufeinandertreffen.
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