Räume erzählen Geschichten – Ines Reusch über Raumgestaltung für NachfolgerInnen
Wie kannst du als NachfolgerIn im Familienunternehmen deinen eigenen Stil sichtbar machen – ohne das Alte komplett über Bord zu werfen? Viele übernehmen das Büro ihrer Eltern oder Vorgänger und fühlen sich darin nicht richtig zu Hause. In der aktuellen Folge von „Im Herzen Unternehmerkind“ spreche ich mit Ines Reusch über Raumgestaltung, Identität – und das Phänomen der „logistischen Kuschelecke“.

Wie Räume Identität schaffen
Räume haben eine Wirkung – ob wir das bewusst wahrnehmen oder nicht. „Das Büro ist mehr als nur ein Ort zum Arbeiten“, sagt Ines. „Es spiegelt Unternehmenskultur wider, prägt die Art der Zusammenarbeit und beeinflusst, wie wohl wir uns fühlen.“ Gerade in Familienunternehmen gibt es oft lange gewachsene Strukturen – und damit auch Büros, die mit Erinnerungen und Traditionen aufgeladen sind.
Das Problem: Viele NachfolgerInnen übernehmen nicht nur die Geschäftsführung, sondern auch die Büroeinrichtung. Der Schreibtisch, an dem dein Vater jahrzehntelang saß, die Regale voller alter Akten, die Möbel, die „doch noch gut sind“ – all das kann sich anfühlen, als wäre es gar nicht dein Raum.
Doch einfach alles auszutauschen, ist auch keine Lösung. Schließlich geht es nicht darum, sich gegen das Alte zu stellen, sondern die eigene Handschrift mit einzubringen.
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Weitere InformationenNicht zu unterschätzen: Die „logistische Kuschelecke“
Ein besonders spannendes Phänomen, über das wir gesprochen haben, ist die „logistische Kuschelecke“. Vielleicht kennst du das auch: Dieser eine Bereich im Büro oder Lager, wo sich über Jahre Dinge angesammelt haben – alte Ordner, nicht mehr genutzte Technik, Kisten mit unklarem Inhalt.
„Diese Ecken verraten unglaublich viel über eine Firma und sind der Spiegel der Unternehmenskultur“, erklärt Ines. „Sie zeigen, wie Entscheidungen getroffen werden, ob Dinge bewusst gestaltet oder einfach nur hingenommen werden.“ Wenn du dein Büro oder dein Unternehmen neu strukturieren willst, lohnt es sich also, hier genauer hinzusehen.
Kleine Veränderungen, große Wirkung
Wie kannst du dein Büro in einen Raum verwandeln, der sich wirklich nach dir anfühlt? Ines hat hier einige praktische Tipps:
✅ Farben gezielt einsetzen: Farben haben eine enorme psychologische Wirkung. Eine neue Wandfarbe oder Akzentmöbel können einen Raum sofort verwandeln.
✅ Modulare Möbel nutzen: Wer sich Flexibilität bewahren will, sollte auf Möbel setzen, die sich leicht umstellen oder kombinieren lassen.
✅ Altes wertschätzen, aber neu interpretieren: „Du musst nicht alles rausschmeißen“, sagt Ines. „Oft reicht es, einzelne Elemente umzugestalten, etwa alte Schränke neu zu lackieren oder den großen Schreibtisch mit modernen Stühlen zu kombinieren.“
✅ Persönliche Akzente setzen: Kunst, Pflanzen oder individuelle Deko-Elemente machen einen Raum lebendig und spiegeln deine Persönlichkeit wider.
✅ Licht bewusst einsetzen: Die richtige Beleuchtung kann die Atmosphäre komplett verändern – und sorgt für eine angenehmere Arbeitsumgebung.
Fazit: Dein Büro als Statement deiner Führung
Als NachfolgerIn hast du die Chance, deine Identität ins Unternehmen einzubringen – und dein Büro ist dafür ein guter Ausgangspunkt. Mit kleinen Veränderungen kannst du viel bewirken, ohne die Vergangenheit zu verdrängen.
Wichtige Learnings aus dem Gespräch mit Ines:
- Räume beeinflussen Unternehmenskultur und Wohlbefinden.
- Veränderungen müssen nicht radikal sein – oft reicht es, Bestehendes neu zu interpretieren.
- Die „logistische Kuschelecke“ kann dir viel über dein Unternehmen verraten!
Wenn du also dein Büro übernimmst, sieh es als Gelegenheit, dich selbst sichtbar zu machen.
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